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Channel: Religion – MÄNNER
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Held oder Hassprediger?

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Im US-Bundesstaat Indiana scheiden sich die Geister an einer eigenwilligen Protestaktion des schwulen Kirchenmusikers George Nathaniel Stang. Der 26-Jährige gab kürzlich zu, dass er die Wände der St. David’s Epicsopal-Kirche, bei der er als Organist angestellt war, im November 2016 nach der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten (siehe MÄNNER-Archiv) mit Sprüchen wie „Heil Trump!”, „Fag Church” („Schwuchtel-Kirche”) und „Fucking Church” besprüht hat. Stang hatte die Tat über Monate geleugnet. Jetzt erklärte er in einem dreiseitigen Schreiben zu, dass er aus Angst gehandelt habe. Er habe nach der Trump-Wahl Angst um seinen eigenen Status als schwuler Mann in der Kirche und um die Zukunft Amerikas gehabt. Deshalb habe er mit den krassen Graffitis eine „Bewegung” anstoßen wollen.

Er wollte Auferksamkeit erregen und entfachte eine landesweite Kontroverse
Das Ziel der Aktion sei gewesen, Aufmerksamkeit für homophobe Hassprediger der Trump-Gefolgschaft (siehe MÄNNER-Archiv) und in der Kirche generell zu erregen. Dass sich stattdessen die Medien auf den Fall stürzen und ihn zu einer landesweiten Kontroverse machen würden, hatte Stang weder bedacht noch beabsichtigt. Doch genau das geschah. So wurde der Druck irgendwann unerträglich, sodass Stang sich Anfang Mai zu der Tat bekannte. Er wurde verhaftet. Wenn es schlecht läuft, wird er zu einem Jahr Gefängnis und zur Zahlung von 5.000 Dollar Schadensersatz verurteilt.

Hassprediger oder Held: Wie ist der Fall zu bewerten?
Derweil gehen die Positionen in der Bewertung des Falls weit auseinander. Während Kirchenblätter Stang selbst zum „Hassprediger” erklären, wird er von einigen Schwulen auch als heimlicher Held gehandelt. Letztere werden allerdings in ihre Schranken gewiesen. Die Rhetorik der Feinde zu instrumentalisieren, um Aufmerksamkeit für die eigenen Ängste zu erregen, ist dann doch nicht wirklich heldenhaft. Zumal die Aktion nicht nur für Stang selbst nach hinten losging. Auch seiner Kirche, die sich eigentlich homofreundlich positioniert und der er nach wie vor wohlwollend gegenübersteht, hat er mit der Aktion mehr geschadet als geholfen.

Mit Vergebung ist es nicht getan
Allerdings ist die Aktion auch beispielhaft für die Ängste, die unter schwulen Amerikanern derzeit umgehen. Während sich die Pastoren der St. David’s Epicsopal-Kirche in jovialen Vergebungsbekundungen für Stang ergehen, sollten sie sich gleichzeitig fragen, warum sie nicht in der Lage waren, ihrem Mitglied genug Schutz zu bieten, um ihm seine Ängste zu nehmen. Das Gleiche gilt für Stangs Eltern, die ihn (auch das erwähnt er in seinem Schreiben) wegen des Schwulseins nicht akzeptieren. Am Ende ist der Fall vor allem ein Lehrstück darin, dass Aktivismus nicht funktioniert, wenn er sich der Formeln und Methoden der Gegnerseite bedient.

Titelbild: Screenshot / Wishtv

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Der Papst küsst Donald Trump

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Rom hat eine neue Touristenattraktion. In der Nähe der Vatikanstadt ist ein lebensgroßes Graffiti entdeckt worden, das Papst Franziskus beim innigen Kuss mit jemandem zeigt, der ihn am 24. Mai besuchen wird: Donald Trump (MÄNNER-Archiv). Der US-Präsident wird auf seiner ersten längeren Auslandsreise im Amt auch beim Oberhaupt der katholischen Kirche Station machen. Ob dabei geküsst wird, ist derzeit noch offen. Das Trump bis dahin keine Hörner wachsen gilt allerdings als sicher.

Die Bildunterschrift auf der Sutane des Papstes verspricht: „Der Gute vergibt dem Bösen”

Denn mit denen hat der Künstler, der sich hinter dem Pseudonym TV Boy versteckt, Trump in dem neuen Werk dargestellt. Sie ragen rot aus seinem Kopf, während der Heiligenschein des Papstes die gleiche Farbe hat, wie Donald Trumps Haare (hier merkwürdigenweise Sonnengelb, statt des eigentlichen Orange). Die Bildunterschrift auf der Sutane des Papstes verspricht: „Der Gute vergibt dem Bösen”.

Ob das passiert, und wer hier eigentlich der Gute ist (MÄNNER-Archiv), wird man sehen. Bis dahin kommentieren Touristen das Bild ganz unterschiedlich: „Das ist schon provokant, aber für jemanden aus den USA nicht besonders schockierend”, sagt einer der Nachrichtenagentur Reuters, „Ich hoffe, es ist ein Vorgeschmack auf die guten Beziehungen zwischen dem Papst und Präsident Trump”, ein katholischer Priester, der „gute Beziehungen” zwischen Männern offenbar sehr weitläufig interpretiert. Hinter dem Grafitti steckt angeblich der italienische Künstler Salvatore Benintende, der sich bislang aber nicht dazu geäußert hat.

Foto: Youtube/Screenshot

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Kardinal empfängt LGBT-Pilger

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Joseph Tobin, Erzbischof von Newark (Foto), wird am 21. Mai eine Gruppe von LGBT-Pilgern in seiner Kirche willkommen heißen. In einem persönlichen Schreiben an David Harvie vom Interparish Collaborative, einer römisch-katholischen Gemeinschaft von LGBT-Pfarrern, die die Pilgertour organisiert, schreibt Tobin: „Ich bin hocherfreut, dass Sie und ihre LGBTQ-Brüder und -Schwestern unsere schöne Kathedrale besuchen wollen (…) Sie werden sehr willkommen sein.” Damit sendet der katholische Geistliche, der im November 2016 von Papst Franziskus zum Kardinalspriester ernannt worden war, eine historische Botschaft der Inklusion an schwule, lesbische und Trans*-Gläubige.

Oft wird die LGBT-Gruppe nicht mal in die Nähe katholischer Kirchen gelassen
Beim Interparish Collaborative ist man überwältigt von der Willkommens-Geste. „Die Tatsache, dass Kardinal Tobin so offen und einladend ist, ist eine einzigartige Erfahrung”, so David Harvie zur Online-Zeitung nj.com. Die Organisation, die seit Jahren bei Pride-Paraden in New York und Umgebung für die Vereinbarkeit von Glauben und Homosexualität wirbt, kennt das auch ganz anders. Oft werden ihre Mitglieder nicht mal in die Nähe katholischer Kirchen gelassen. In der New Yorker St. Patrick’s-Kathedrale an der 5. Straße wurden sie sogar mit Polizeigewalt am Eintreten gehindert. Im Vergleich zu solchen Zurückweisungserfahrungen kommt die Einladung von Kardinal Tobin vielen von Harvies Mitstreitern unwirklich vor: „Keiner kann das glauben.”

lgbt_cathedral_poster_510_651_55Eine Messe für die katholische LGBT-Community
Jedoch: Es ist offiziell. In einem Flyer zur Veranstaltung (Bild links), der von Tobin höchstpersönlich abgesegnet wurde, heißt es: „Mit dem Segen und den besten Wünschen von Joseph Kardinal Tobin, C. Ss. R., Erzbischof von Newark, laden wir die Mitglieder der katholischen LGBT-Community und ihre Familien zu einer Messe ein, die in der Lady Chapel der Cathedral Basilica of the Sacred Hearts von Reverend Francis Gardani, C. Ss. R. abgehalten wird.” Im Anschluss an den Gottesdienst ist eine Führung durch die Kirche geplant.

Tobin äußerte sich schon im November vorsichtig LGBT-freundlich
Joseph Tobin hatte sich bereits im November, nach seiner Ernennung zum Kardinal, für einen offenen Umgang mit LGBTI(-Angestellten) in der Kirche ausgesprochen – wenn auch vorsichtig. Damals äußerte er sich im Magazin „America”: „Wir sollten untereinander einen Geist der Einsicht kultivieren, die Zeichen von Zeit und Raum im Licht des Glaubens lesen (Mehr zum Thema im MÄNNER-Archiv). Das ermöglicht uns über diese Dinge zu sprechen und uns selbst zu fragen, was Gottes Wille ist. Wo öffnet Gott eine Tür?” Mit der Einladung des Interparish Collaborative hat Tobin nun selbst eine Tür geöffnet. Er bietet der Organisation Raum für eine Mission, die David Harvie folgendermaßen auf den Punkt bringt: „Wir wollen einen besseren Gemeinschaftsgeist für die LGBT-Community anbieten und unsere Mitgliedschaft in der breiten katholischen Community legitimieren.”

Titelbild: Wikicommons / Adsderrick / CC-BY-SA-4.0

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Schottische Kirche will LGBTI trauen

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Die Kirche von Schottland wird in der kommenden Woche über die Öffnung der Ehe für alle in ihren Kirchen beraten. Zwar ist die Zivil-Ehe in Schottland schon 2014 geöffnet, bisher konnte aber jede Kirchengemeinde für sich entscheiden, ob in ihrem Gotteshaus gleichgeschlechtliche Paare getraut werden dürfen, oder nicht. Am Donnerstag dem 25. Mai will die Generalversammlung der Kirche von Schottland in Edinburgh nun einen Schritt weiter gehen.

Pastor Dr. Derek Browning, einer der Moderatoren der Versammlung, erklärte gegenüber der BBC: „Das theologische Forum wird der Generalversammlung seinen Bericht vorlegen und ihn mit Vorschlägen verbinden. Das Forum bittet die Versammlung dieses Jahr darum, darüber zu beraten, wie man sich bei der LGBT-Community für durch die Kirche entstandenes Leid entschuldigen kann. Die Generalversammlung wird dazu einen Standpunkt entwickeln müssen.”

Das Forum bittet die Versammlung dieses Jahr darum, darüber zu beraten, wie man sich bei der LGBT-Community für durch die Kirche entstandenes Leid entschuldigen kann

„Aber auch unser Rechtsberatungsteam wird sich diesen Fragen auseinandersetzen müssen. Wir wollen wissen, was eine generelle Erlaubnis gleichgeschlechtlicher Trauungen für alle Pastoren, die das tun wollen, mit sich brächte. Und wie man gleichzeitig die rechtlich einbindet, die solche Verbindungen aus Gewissensgründen nicht vollziehen können. Die Generalversammlung hat in den letzten Jahren beide Seiten gehört. Es gab kraftvolle Aussagen aus beiden Lagern, einiges davon hat zu Verletzungen geführt, auf beiden seiten. Deswegen ist es wichtig, dass wir als Christen uns dafür entschuldigen.”

Im letzten Jahr hatte das schottische Equality Netzwerk erschütternde Zahlen bekannt gegeben (MÄNNER-Archiv): 2 von 3 Menschen der schottischen LGBTI-Community wurden in ihrem Leben schon Opfer eines Hassverbrechens, die Mehrheit erstattete jedoch keine Anzeige bei der Polizei. Zeitgleich und in einer unabhängigen Umfrage bestätigt das auch eine Beratungsgruppe der Regierung für Hasskriminalität, Vorurteile und gemeinschaftlichen Zusammenhalt.

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Weltreligionen für Eheöffnung

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Die Besucher des Kirchentags in Berlin vom 24. – 28. Mai mit ganz neuen Ansichten konfrontiert werden. Ab dem 23. Mai 2017 wirbt das Bündnis gegen Homophobie im gesamten Berliner Stadtgebiet mit dem Slogan „TRAUT EUCH! TRAUT UNS!“ für die gleichberechtigte Anerkennung von homosexuellen Paaren innerhalb aller Religionsgemeinschaften. Auf den zwei Kampagnenmotiven sind ein lesbisches und ein schwules Paar mit Vertreterinnen und  Vertreter von Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften zu sehen. Das Motiv ist von Leonardo Da Vincis „Das letzte Abendmahl” inspiriert, einem der berühmtesten Gemälde der Kunstgeschichte.

Vertreter der jüdischen, muslimischen und christlichen Gemeinden kommen zum Kampagnenstart

Die Kampagne startet am Dienstag, einen Tag vor dem Evangelischen Kirchentag. Zur Kampagnen-Eröffnung am Frankfurter Tor kommen Ulrike Trautwein, Generalsuperintendentin der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Sprengel Berlin, Lala Süsskind, Vorsitzende des Jüdischen Forums, Katrin Raczynski, Vorsitzende des Humanistischen Verbandes Berlin-Brandenburg, Nushin Atmaca, 1. Vorsitzende des Liberal-Islamischen Bundes und Dekan Ulf-Martin Schmidt, Beauftragter am Sitz der Bundesregierung für die Alt-Katholische Kirche.

traut-euch-traut-uns-lesbisch

Die Wall GmbH unterstützt die Sensibilisierungskampagne des Bündnisses gegen Homophobie mit über 1.000 Flächen im  City Light Poster-Format in der gesamten Hauptstadt. Alle Teilnehmenden Organisationen sind Mitglied im Bündnis gegen Homophobie. Im Bündnis sich bislang 108 Organisationen zusammengeschlossen. Die jährliche Sensibilisierungskampagne wird seit mehreren Jahren von der HELDISCH Werbeagentur gestaltet.

Fotos: LSVD

 

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Schottische Kirche erwägt Homo-Hochzeit

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Wenn heute die General Assembly der Church of Scotland in Edinburgh zuende geht, hat sie schon jetzt mehr gebracht als der Kirchentag mit seiner schönen, aber rein symbolischen „Traut Euch! Traut uns!”-Kampagne zu erreichen verspricht (siehe MÄNNER-Archiv). In einer dreistündigen Debatte am Donnerstag haben hochrangige Vertreter der sogenannten „Kirk” über das Für und Wider von gleichgeschlechtlichen Trauungen in schottischen Kathedralen gestritten – und sind dabei zu dem Entschluss gekommen, dass bis zur nächsten Generalversammlung 2018 ein Gesetz erarbeitet werden soll, das die Zulassung gleichgeschlechtlicher Hochzeiten vorsieht.

Die schottische Kirche entschuldigt sich für Diskriminierung von Schwulen und „strebt nach Besserung”

Der Entschluss wurde getragen von einer weiteren bahnbrechenden Entscheidung, die eine offizielle Entschuldigung der schottischen Kirche für die Diskriminierung von Schwulen in der Vergangenheit betraf. Die Versammlung rief die rund 730 anwesenden Geistlichen zu einer „Bestandsaufnahme unserer Diskriminierungsgeschichte gegen Schwule auf unterschiedlichen Ebenen” auf, schlug eine Entschuldigung vor und forderte, „mit vereinten Kräften nach Besserung zu streben”. Keiner der Anwesenden widersprach diesem Aufruf. Auch weil das Thema bereits im Vorfeld der Versammlung breit diskutiert worden war (siehe MÄNNER-Archiv).

Die Meinungen gehen auseinander, aber die Zeichen der Zeit sprechen für uns

Was gleichgeschlechtliche Trauungen anging, gingen die Standpunkte dagegen noch auseinander. Während zum Beispiel Pastor Peter Johnston aus Ferryhill sagte, dass er die Möglichkeit haben wolle, seine lesbische Tochter ebenso in seiner Kirche zu trauen wie seine drei heterosexuellen Kinder, konterte sein Kollege Dale London mit den üblichen Argumenten, dass Homosexualität dem Wort Gottes widerspreche und eine Sünde sei. Der Großteil der Anwesenden war sich jedoch einig, dass es nötig sei, die Zeichen der Zeit zu lesen und zur rechtlichen Gegenwart im Land (in Schottland wurde die Ehe 2014 gleichgestellt) aufzuschließen.

Gleichgeschlechtliche Ehen ja! Polyamorie und Roboter-Ehen nein!

Ein möglicher Beschluss der Zulassung von gleichgeschlechtlichen kirchlichen Trauungen im Jahr 2018 solle allerdings nicht als Aufweichung von Werten missverstanden werden. „Wir glauben zum Beispiel nicht, dass die Ausweitung der Ehedefinition auf Personen des gleichen Geschlechts die Tür für eine rechtliche Anerkennung polyamouröser Verbindungen öffnet. Ebensowenig öffnet sie die Tür für Ehen mit Robotern. Das Herz unseres Verständnisses bleibt bei einem einvernehmlichen Vertrag zwischen zwei Personen.”

Titelbild: Francesco Dazzi / Shutterstock.com

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Rabbi löst Homo-Kontroverse aus

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Rabbi Joseph Dweck (Foto, Vorsitzender der britischen S&P Sephardi Community), löste in der letzten Woche einen Aufschrei unter seinen Glaubensbrüdern aus, weil er in einem Schreiben formuliert hatte, dass „Feminismus und sogar Homosexualität in unserer Gesellschaft … eine fantastische Entwicklung der Menschheit sind”. Von Vertretern der orthodoxen jüdischen Community wurde er seitdem massiv angegriffen, weil die Aussage nicht mit den Glaubensgrundsätzen der Tora vereinbar sei. Der amerikanische Rabbi Yosef Mizrachi hatte Dwecks Worte sogar als „ketzerisch” bezeichnet. Zudem wurden Petitionen gestartet, die eine Rücknahme der Aussage oder sogar Dwecks Rücktritt forderten. Mehrere hundert Unterstützer unterzeichneten. Jetzt melden sich Dwecks Unterstützer mit einer eigenen Petition zu Wort.

„Unsinnige Worte” oder überfälliger Fortschritt?
Joseph Dweck selbst war im Zuge der Aufregung über seine „unsinnigen Worte” (so formulierte es ein Protestschreiben von amerikanischen Rabbis) bereits zurückgerudert. So sei ihm bewusst, dass gleichgeschlechtlicher Sex mit den Lehren der Torah nicht vereinbar sei, und er stellte in einem Schreiben klar: „Ich habe nicht gesagt, dass der homosexuelle Akt fantastisch ist. Ich habe gesagt, dass die Entwicklung der Gesellschaft nachhaltige Vorteile bringt, ähnlich wie Maimonides (ein jüdischer Philosoph des Mittelalters, Anm. d. Red.) sie für den Islam und das Christentum aufgezeigt hat.” Dweck räumte auch ein, dass das Wort „fantastisch” vielleicht etwas stark gewählt gewesen sei.

Eine progressive Gruppe unterstützt Dweck mit einer Petition zu seinen Gunsten
Gleichzeitig formierte sich eine Gruppe, die sich als Gegenbewegung zum Flügel der Traditionalisten profiliert. Beim Online-Portal Ipetitions.com ging kürzlich die Petition „We stand with Rabbi Joseph Dweck” („Wir stehen hinter Rabbi Joseph Dweck”) an den Start. Sie wurde initiiert von „Mitgliedern der Community, die durch gemeinsame Werte verbunden sind, aber trotzdem Diversität in Gedanken und Meinungen wertschätzen”. Im Infotext heißt es: „Wir mögen nicht alle mit allem, was Rabbi Dweck ausgedrückt hat, übereinstimmen, aber wir kennen ihn als integren Lehrer der Tora mit einem großen Wissen um die jüdische Tradition und viel Liebe für Klal Israel”. Die Grundüberzeugung hinter der Petition formulieren die Initiatoren folgendermaßen: „Wir können wahrhaftig den Traditionen unserer Vorväter folgen, die Weiterbildung, Freiheit in Gedanken, einen zivilen Diskurs und Respekt trotz unterschiedlicher Meinungen und Ideologien schätzten.” Bis jetzt unterzeichneten über 2.000 Unterstützer, 2.500 sind das Ziel.

Titelbild: www.sephardi.org.uk

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Episkopalkirche erlaubt Ehe für alle

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Was die Church of Scotland lediglich in Erwägung zieht (siehe MÄNNER-Archiv), ist in der schottischen Episkopalkirche ab sofort Standard: Eheschließungen von gleichgeschlechtlichen Paaren. In einer historischen Abstimmung im Rahmen der Synode von Edinburgh stimmten die Teilnehmer am Donnerstag für die Einführung kirchlicher Hochzeiten von LGBTI. Damit sind die „Episcopalians” die ersten Vertreter einer christlichen Hauptkirche im Vereinigten Königreich, die gleichgeschlechtlichen Paaren die Tore öffnen. Die Abstimmung fand in drei Wahlgängen statt – unter Bischöfen (Bishops), Pfarrern (Clergy) und  Laien (Laity). Die Ergebnisse fielen folgendermaßen aus:

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„Wir haben studiert nachgedacht und gebetet!”

Reverend David Chillingworth, Primus der Scottish Episcopal Church sagte über das Ergebnis: „Dies ist das Ende einer langen Reise. Es war ein schubweiser Prozess alle Leute quer durch unsere Kirche daran zu beteiligen – durch das Schreiben des Doktrin-Komitees, das ergründete, ob das christliche Verständnis der Ehe auf gleichgeschlechtliche Paare ausgeweitet werden kann. Wir haben studiert, nachgedacht und gebetet.”

„Für einige Gläubige wird sich dieses neue Kapitel wie ein Ausschluss anfühlen!”

Für Chillingworth ist das Ende des Homo-Banns auch ein Neuanfang. Er bedeute, dass gleichgeschlechtliche Paare nicht nur aus weltlicher Sicht als verheiratet gelten, sondern auch im Auge Gottes: „Ein neues Kapitel beginnt. Inklusion hat eine konkrete Form angenommen. Gleichzeitig ist die Entscheidung schwierig und schmerzhaft für einige, deren Glauben ihnen sagt, dass unser Beschluss den Schriften widerspricht und fundamental falsch ist. Für diese Gläubigen wird sich dieses neue Kapitel wie ein Ausschluss anfühlen – als ob ihre Kirche sie im Stich gelassen hätte. Die Reise, die nun beginnt, ist also eine Reise der Versöhnung. ”

Geistliche, die sich weigern nichtheterosexuelle Paare zu trauen, müssen nicht

Die Bischofsversammlung der Schottischen Episkopalkirche wird nun Richtlinien für Pfarrer erarbeiten, die für die Weihe von gleichgeschlechtlichen Paaren autorisiert werden. Geistliche, die sich weigern nichtheterosexuelle Paare zu trauen, müssen dies weiterhin nicht tun. Es soll niemand gezwungen werden gegen seine Überzeugungen zu handeln – bis zur Versöhnung.

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